Fünf neue Features auf Instagram im August 2022

Dass die jüngsten Änderungen hauptsächlich auf eine bessere Erfahrung von Reels abzielen, ist keine Überraschung. Gut, dass Instagram nicht nur begeistert von ihren kurzformatigen Videos ist, sondern TikTok die gesamte Branche umgekrempelt und auf unser aller schrumpfenden Aufmerksamkeitsspannen reagiert hat, ist klar. Schon im ersten Quartal des Jahres veröffentlichte Meta, dass Reels schon 20 % der Zeit auf Instagram mit Reels verbracht werden würden.

Und obwohl User*innen Ende Juli/Anfang August 2022 die App vor allem wegen Instagrams Video-Initiativen kritisierten, bleibt das zu Meta gehörende Unternehmen auf Kurs. Head of Instagram Adam Mosseri kündigte immerhin schon Ende 2021 als Ziel für das kommende Jahr an, Reels als Schwerpunkt zu pushen.

Von jetzt an heißt es Video = Reels auf Instagram

Jeglicher Videocontent, der kürzer als 15 Minuten ist, wird ab sofort als Instagram Reels veröffentlicht. Instagram stellt auf dem eigenen Blog fest: “Da Reels eine spannendere und unterhaltsamere Art und Weise bieten, […] bringen wir diese kreativen Tools und das bildschirmfüllende Erlebnis auch in Ihre Videobeiträge.”

Bisher galt die Veröffentlichung als Reels nur für Videos unter 90 Sekunden. Vor einigen Woche wurde das Update schon getestet und soll eben jetzt in den kommenden Wochen dauerhaft eingeführt werden. Das Versprechen: In den Discovery-Feeds werden alle Videos, jetzt Reels, mehr Personen empfohlen und so von mehr Personen gesehen. Wenn private Konten Videos, bzw. Reels teilen, bleiben diese weiterhin privat und werden nur den Freund*innen angezeigt.

Außerdem ändert Instagram auch das Layout der Profile leicht, indem die Reiter “Video” und “Reels” zu einem werden, “um ein einziges Zuhause für alle Videos in der App zu schaffen.” Das heißt, Videos, die vor der Änderung gepostet oder auch solche die eben länger als 15 Minuten sind, zum Beispiel gespeicherte Instagram Lives, sind von nun an auch nur noch unter “Reels” auf den Profilen zu finden.

Warum die Grenze bei 15 Minuten liegt, ist unklar. Auch inwiefern horizontale Videos auf das vertikale Reels-Format konvertiert werden könnte Unmut unter den Nutzer*innen provozieren.

Mehr Kreativität beim Erstellen von Instagram Reels?

Doch das “Rebranding” von Videos ist nicht die einzige Neuerung für Instagram Reels. Mithilfe von Templates und einer dualen Kamera soll die Kreativität beim Erstellen von Instagram Reels weiter gefördert werden.

Ihnen fehlt die Inspiration für das nächste Reels? Durch “Vorlage verwenden”, das Sie bei einigen Reels über der Beschreibung finden, können Sie Audio- und Video-Platzhalter vorladen und ganz einfach und schnell ein Instagram Reels selbst schneiden. Instagram sagt, dass man einfach auf der Registerkarte “Reels” auf das Kamerasymbol klicken soll, um Vorlagen zu finden, doch nicht jedes Reels kann als Vorlage verwendet werden. Der Grund dafür ist unklar.

Die neue Dual-Funktion der Kamera, durch die Nutzer*innen gleichzeitig Inhalte und ihre Reaktion festhalten können, erinnert stark an den social Media Hit BeReal. Die App wird mittlerweile als Anti-Instagram bezeichnet, da sie sich klar gegen kuratierten und inszenierten Content ausspricht und das Konzept der App diesen auch kaum zulässt.

Natürlich unterscheiden sich die Dualkamera von BeReal mit dem Update von Instagram, da Instagram die Inhalte keineswegs zeitlich oder auf sonst irgendeine Weise beschränkt. TechCrunch zweifelt, dass dieses Feature gut ankommen wird bei Instagram-Nutzer*innen. Besonders mit Blick auf die aktuelle Kritik “Make Instagram Instagram Again” scheint eine positive Reaktion eher unwahrscheinlich.

Verbesserte Remix Optionen für mehr Collabs

Die neuen Remix Optionen sind sowohl für Fotos als auch für Reels und sollen vor allem die Zusammenarbeit von Nutzer*innen und Influencer*innen fördern. Bald sollen Creator*innen also öffentliche Fotos remixen können, “die Möglichkeiten sind grenzenlos”.

Bild von Meta

Die Remix Funktion von Reels erinnert stark an TikTok Duets. Kreativschaffende können zwischen einem grünen, horizontalen oder vertikal Split-Screen oder einer Bild-in-Bild-Ansicht wählen und bestehenden Videos kommentieren oder modifizieren. Außerdem kann auch erst das Original-Reels und dann der Remix dazu abgespielt werden.

Reels Booster für Marken und Unternehmen

Instagram arbeitet, wie jedes andere soziale Netzwerk, an Wegen Monetarisierung von Content und Ads-Strukturen auf den Plattformen zu verbessern. Jetzt können Marken und Unternehmen Reels in Anzeigen umwandeln und so deren Reichweite steigern.

Dabei ist folgendes zu beachten: Ihr Content muss zu 100 % original, weniger als 60 Sekunden lang und im Seitenverhältnis 9:16 sein. Nach der Veröffentlichung des Reels klicken Sie dann einfach auf “Boost Post”. Ihr geboosteter Content wird sowohl im Instagram-Hauptfeed, in Stories, unter “Reels” und auf der Discovery-Page angezeigt. Mosseri ermutigt User*innen in seinem jüngsten Tweet vom 10. August ihr Instagram-Erlebnis so zu gestalten, wie sie es möchten und Anzeigen und Content, die ihnen nicht gefallen oder sie nicht interessiert, als solchen zu markieren. Qualität ist daher nach wie vor besonders wichtig für Marketing Kampagnen.

Reaktion auf Storys von jetzt ab mit einem Avatar

Ein neues Feature gibt es noch, dass sich nicht auf Instagram Reels bezieht. Mit den Avatar Optionen pusht Meta die Bestrebungen zu einem Metaverse, denn mit dieser virtuellen Repräsentation soll dieser Art der Interaktion normalisiert und ritualisiert werden.

Schon jetzt interagieren Nutzer*innen dank VR als cartoonartige Abbildungen ihrer Selbst in immersiven Räumen. Diese Avatare sollen auch diejenigen an die neue Technologien gewöhnen, die bisher noch kein VR nutzen. Außerdem will Meta so die online Persönlichkeiten und Präsenz erweitern. Die Avatare sind bisher für ausgewählte User*innen verfügbar.

Bild von Pururaj Dutta