Bevor wir nun tief in die Daten zu Pinterest im Jahr 2022 eintauchen, empfehlen wir Dir auch den Überblick zu den Statistiken der anderen sozialen Medien für 2022, die Du auf dem Kolsquare Blog finden kannst.
Im ersten Quartal von 2022 erreichte Pinterest weltweit 433 Millionen monatlich aktive Nutzer*innen, so Statista. Seit dem Höchststand von vor einem Jahr ist die Zahl der monatlich aktiven Nutzer jedoch stetig gesunken. Damals nutzten noch 478 Millionen Menschen die Plattform, was vermutlich auf den Hype um Hobbys und Heimwerken während der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Demnach verzeichnete das soziale Netzwerk in 2020 mehr als 100 Millionen monatlich aktive User:innen mehr und damit auch mehr als in jedem anderen Geschäftsjahr des Unternehmens zuvor, so der CEO und Mitbegründer von Pinterest Ben Silbermann. Heute liegt Pinterest mit diesen Nutzer:innenzahlen nur noch vor Twitter und hinter Instagram, YouTube, Facebook, TikTok und Co.
Trotz des Rückgangs der monatlich aktiven Nutzer:innen, bleibt die Zahl der Besucher:innen monatlich beachtlich: Zehn Millionen suchen monatlich Inspiration auf Pinterest und machen die Plattform damit zum am schnellsten wachsenden sozialen Netzwerk. Noch beeindruckender wird die Zahl, wenn man bedenkt, dass Pinterest am Anfang nur durch eine Einladung zugänglich war und erst neun Jahre nach dem Launch in 2010 einen Börsengang beantragte. Zum Vergleich: Twitter und Snapchat taten dies bereits nach sechs Jahren.
Daten des Pew Research Center besagen, dass in den USA, wo auch allgemein Pinterests größte Nutzer:innenbasis ist, Pinterest auf Platz vier der beliebtesten sozialen Netzwerke hinter YouTube, Facebook und Instagram liegt. Folglich machen die 86 Millionen amerikanischen User:innen 44% des gesamten Traffics der Website aus. Nach Brasilien mit 27 Millionen Nutzer:innen, die jedoch nur 8 % des Traffics ausmachen, kommt auch schon Deutschland mit über 15 Millionen, dann Frankreich mit elf Millionen und Großbritannien mit 8,76 Millionen Nutzer:innen in Europa.
Pinterest war unter den sozialen Plattformen einer der Gewinner der Corona-Pandemie: Nachdem die Menschen sich isoliert haben, haben Themen wie Heimwerken oder Basteln eine größere Rolle gespielt. Auch und besonders in Deutschland. Jeden Monat wurden hier rund vier Millionen Inhalte gespeichert. Auch in Deutschland ist ein deutlicher Überhang bei den weiblichen Nutzerinnen bemerkbar: Rund zehn der über 15 Millionen Pinterest-Nutzer:innen sind hier weiblich.
Im Vergleich zu anderen sozialen Medien ist auch die Zielgruppe von Pinterest anders. Während Snapchat, TikTok und Instagram vor allem GenZ und Millennials ansprechen, nutzen laut einer Umfrage unter Pinterest-Nutzern in den USA 38 % der 50- bis 64-Jährigen Pinterest, dagegen nur 34 % der 30-bis 49- und 32 % der 18- bis 29-Jährigen. Während Pinterest besonders beliebt in ländlichen Regionen ist, das zeigen Daten des Pew Research Centres, nutzen auch Haushalte, die mehr als 75.000 US-Dollar verdienen (40 %) die Website am meisten.
Deutlich ist, dass mehr Frauen (75 % Anfang 2022) Pinterest nutzen. Das ist vor allem auf den Fokus der Plattform, Haus, Garten, Mode und Dienstleistungen zurückzuführen. Für Unternehmen solcher Branchen ist Pinterest also ein interessantes Netzwerk, um über eine Kampagne oder Kooperation mit Influencer:innen nachzudenken.
Du möchtest Deine Zielgruppen auf Pinterest gezielt ansprechen? Beginne auf jeden Fall damit, die Daten zu analysieren, die Dir die Pinterest-App zur Verfügung stellt. Betrachte, welche Bilder und Themen Deine Nutzer bereits speichern und folgen. Nutze auch externe Quellen wie Google Analytics, um das Verhalten der Nutzer auf Deiner Website oder anderen Plattformen zu verstehen. Untersuche, welche Pins von Deiner Pinnwand am meisten Interaktion hervorrufen. Ganz wichtig: Berücksichtige, dass Pinterest-Nutzer:innen oft andere Interessen haben als zum Beispiel Instagram- oder Facebook-Nutzer. Indem Du die Interessen und Vorlieben Deiner Zielgruppen verstehst, kannst Du maßgeschneiderte Inhalte erstellen, die sie ansprechen und dazu motivieren, Deinem Unternehmen zu folgen. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Pinterest hat einen völlig anderen Charakter als Plattformen wie TikTok, Instagram oder Facebook. Sei also kreativ bei denen Inhalten und sehr präzise in der Analyse, um Deine Pinterest-Strategie optimal auszurichten und erfolgreich neue Nutzer für Dich zu gewinnen.
Pinterest bietet großartige Tools zur Analyse Deiner Performance. Mit der integrierten Statistikfunktion kannst Du wichtige Daten wie Impressions, Klicks und Repins einsehen. Diese Informationen helfen Dir dabei, den Erfolg Deiner Pins und Boards zu bewerten und Deine Strategie zu optimieren. Du kannst sogar sehen, welche Pins am besten performen und welche Themen Deine Zielgruppe am meisten ansprechen. Nutze diese Erkenntnisse, um gezielt Inhalte zu erstellen, die Deine Follower:innen begeistern. Vergiss nicht, regelmäßig Deine Statistiken zu überprüfen und Deine Kampagnen entsprechend anzupassen. Mit einer datengestützten Herangehensweise kannst Du Deinen Erfolg auf Pinterest langfristig absichern.
Pinterest veröffentlichte in einem Newsroom-Artikel, dass 97 % der Suchanfragen keine Marke enthalten. Stattdessen wird eben in sehr kurzen Suchanfragen, meisten nur zwei bis drei Wörter, nach Inspiration oder Entscheidungshilfe gefragt. Das ermöglicht Marken, Menschen noch von ihren Produkten zu überzeugen, da diese noch nicht genau wissen, was sie möchten. Schließlich sollte sich Marketing auf Pinterest demnach auf lösungsorientierten Content fokussieren.
Wie Similarweb belegt, sind 68,1 % direkter Desktop-Traffic und 28,5 % des Traffics aus organischer Suche. Während also Amazon und Etsy 1,45 % des Traffics ausmachen, gehen die meisten Verbraucher*innen direkt auf die Website und nicht den Umweg über andere soziale Netzwerke, E-Mail oder Display-Werbung.
Ebenfalls im Trend sind trotz des Werbebans für Weight Loss, gesunde Gewohnheiten: 50 % suchen “wie man seine Einstellung ändert”, 36 % “wie man sich selbst liebt” und 32 % “wie man selbstbewusster wird”.
Neben den Suchanfragen für “ein besseres Leben” werden auch trans- und nichtbinäre Themen immer beliebter. Suchanfragen nach „transmac haircut“ sind 35 Mal höher; nach „nichtbinärem Hochzeitsoutfit“ achtmal; nach „transmac-Ästhetik“; „nichtbinäre ästhetische Mode“ fünfmal höher; und Suchanfragen nach „trans pride“ sind um 80% und nach „transgirl“ um 66% gestiegen.
Bis 2026 werden die Werbeeinnahmen von Pinterest wahrscheinlich die vier Milliarden US-Dollar Marke überschreiten. Während Pinterest das einzige soziale Netzwerk ist, dass Ads zur Gewichtsabnahme bannt, bleiben die potenziellen Einnahmen gut. In fünf Jahren sollen sich diese daher sogar verfünffachen, da sie im Jahr 2021 nur etwas mehr als zwei Milliarden US-Dollar waren. Gleichzeitig steigen auch die Werbeausgaben auf fast 95 Millionen US-Dollar in 2022.
Das Ziel der Plattform für 2022 ist der Ausbau der Shopping-Features, wie sie bei ihrem globalen Werbeträger-Gipfel im März bekannt gab. Folglich stellte Pinterest neue Shopping- und Anzeigefunktionen vor. Diese Entwicklungen kommen natürlich nicht von irgendwo her, denn schon 2021 wuchs das Shopping-Engagement um 20 % und Pinterest veröffentlicht in seinem Shareholder-Letter, dass “die Anzahl der Pinner, die sich mit Shopping-Flächen beschäftigen, im vierten Quartal [2021] sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch gegenüber dem Vorjahr um über 20 % gestiegen ist.“
Auch die Uploads in den Katalog haben sich auf den internationalen Märkten verdoppelt und sind um 400 % gestiegen. Besonders beliebt sind daher mittlerweile die AR Try-On Features für Home Decor, wodurch Nutzer*innen mit der Pinterest-Kamera Einrichtungsprodukte und Möbel in ihrem Zuhause platzieren können. Dies ist relevant, da 61 % der Nutzer*innen auch schon etwas aus einen gesponserten Pin gekauft haben und die Conversion steigt um den Faktor drei durch Pinterest Shopping-Anzeigen.
Influencer-Marketing auf Pinterest lohnt sich in 2022 zudem, da der potentielle ROI besonders hoch ist. Jeder ausgegebene Dollar bringt circa 4,30 US-Dollar an Umsatz. Marketer können außerdem über 226 Millionen mit Werbung auf der Plattform erreichen. Das ist beachtlich, angesichts der vergleichsweise kleinen Nutzerbasis.
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