Reels landen auf Facebook!

Warum hat Facebook beschlossen, seine eigenen Reels einzuführen?

Seit einigen Jahren verliert die Meta-Gruppe mit ihren sozialen Vorzeige-Netzwerken Facebook und Instagram an Boden gegenüber neuen Plattformen wie TikTok, deren Beliebtheitsgrad von Tag zu Tag in die Höhe schießt. Es ist ganz einfach: Das chinesische soziale Netzwerk erlebt ein derartiges Wachstum, dass sich seine Nutzerzahlen zwischen 2019 und 2021 verdoppelten und 2022 die Marke von 750 Millionen monatlichen Nutzern überschreiten wird.

Der rasante Erfolg von TikTok lässt sich zum Teil durch das Format und die Art der Inhalte erklären, die auf der Plattform hervorgehoben werden. Das soziale Netzwerk bevorzugt nämlich kurze, lustige und originelle Videos im Hochformat (9:16), die mit ihren Nutzern in Resonanz treten. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken und mehr Nutzer anzuziehen, haben einige Plattformen beschlossen, ein Format zu integrieren, das den mittlerweile berühmten TikToks ähnelt. So führte YouTube im Jahr 2020 die YouTube Shorts und Instagram die Reels ein. Beide Funktionen haben sich als erfolgreich erwiesen, da sie nach wie vor eines der am meisten beworbenen Formate auf jeder der jeweiligen Plattformen sind.

Gleichzeitig verliert das soziale Netzwerk Facebook weiter an Fahrt. Im letzten Quartal des Jahres 2021 verzeichnete der US-amerikanische Technologie-Riese einen Rekordverlust von über 500.000 Nutzern pro Tag. Um sein Vorzeige-Netzwerk wiederzubeleben, hat Meta daher eine neue Funktion eingeführt: Facebook Reels. Bisher nur in einer Handvoll Ländern getestet, erfreute sich das Medium eines sofortigen Erfolgs, der es zur am schnellsten wachsenden Plattform des Konzerns machte, noch vor Facebook und Instagram.

Mit einer so erfolgreichen Testphase hat Facebook sein neues Medium vor wenigen Wochen, am 22. Februar 2022, in über 150 Ländern gleichzeitig eingeführt. Und um sicherzustellen, dass die Reels mit den TikTok-Videos und YouTube Shorts konkurrieren, beschloss Meta, im Jahr 2022 einen Beitrag von einer Milliarde US-Dollar zu leisten, um Creators von anderen Plattformen für das neueste Projekt des Konzerns zu gewinnen. Ähnlich wie die Streaming-Plattformen Mixer und Facebook Live, die Twitch Marktanteile abjagen wollten, verspricht Meta anerkannten Creators, die sich für Facebook Reels entscheiden, lukrative Verträge (bis zu 35.000 US-Dollar pro Monat).

Wo erscheinen Reels auf Facebook?

Um sein neues Medium hervorzuheben, hat Facebook Reels an verschiedene Stellen auf der Plattform platziert. Sie sind nun zu sehen:

• In Stories: Die Ersteller von Reels haben die Möglichkeit, sie in Stories mit ihren Freunden zu teilen, um die Sichtbarkeit und Reichweite ihrer Videos zu erhöhen. Es ist auch möglich, Reels aus bestehenden Stories zu erstellen.
• Oben im Newsfeed: Bei Android und iOS, ist nun ein Abschnitt zum Entdecken neuer Reels direkt unter dem Abschnitt mit den Stories der Freunde zu sehen.
• Im Facebook Watch-Tab: Da es keinen eigenen Tab gibt, sind die Reels in Facebook Watch sichtbar. Facebook ist gerade dabei, Tools zu entwickeln, mit denen man Reels direkt über den Watch-Tab erstellen kann.
• An verschiedenen Stellen im Newsfeed: Ähnlich wie bei Instagram sind Banner mit Vorschlägen für Reels über den Newsfeed verstreut. So wird der Nutzer dazu gebracht, Reels zu entdecken, die der Algorithmus für relevant hält und die von Personen gemacht wurden, die er nicht kennt.

Zusätzlich zu den neuen Platzierungen bietet Facebook exklusive Funktionen für Reel-Ersteller, um die Nutzung von Reels zu fördern:

• Eine Videobearbeitungssoftware: In den kommenden Monaten plant Meta, ein in die Anwendung integriertes Videobearbeitungswerkzeug anzubieten, um den Einstieg in die Erstellung von Reels zu erleichtern.
• Remix-Funktion: Ähnlich wie die Duo- und Collage-Funktionen von TikTok führt Facebook die Remix-Funktion ein, die es Nutzern ermöglicht, aus einem bestehenden Reel ein eigenes Reel zu erstellen, in dem der Urheber des Originalvideos identifiziert wird.
• 60-Sekunden-Reels: Reels auf Facebook haben eine maximale Länge von einer Minute und können mehrere Musikstücke und bestehende Reels enthalten.
• Die Entwurfsfunktion: Bald wird es möglich sein, seine Reels als Entwürfe zu speichern, um sie später zu veröffentlichen.

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Wie kann ich Reels nutzen, um auf Facebook mehr Sichtbarkeit zu erlangen und Geld zu verdienen?

Parallel zur Einführung der Reels hat Facebook sein Monetarisierungssystem erweitert, um Kreative zu ermutigen, ihre Bemühungen auf die Plattform zu konzentrieren. Von nun an ist es für Kreative, Agenturen, Medien und alle, die Inhalte produzieren, möglich, anteilig an ihrem Publikum und ihren Aufrufen bezahlt zu werden. Facebook bietet somit die Möglichkeit, alle Arten von Videos zu monetarisieren:

• Lives: Wie bei YouTube oder Twitch wird den Erstellern die Wahl gelassen, Werbeblöcke am Anfang, am Ende und in der Mitte des Streams einzubauen.
• Stories: In den nächsten Wochen können Ersteller Werbebanner in Form von Stickern einbinden, um ihre Facebook Stories zu monetarisieren.
• Reels und Kurzvideos: Seit der Einführung von Reels können Ersteller Videos mit einer Länge von einer Minute und mehr monetarisieren, indem sie ab der 30-Sekunden-Marke kurze Werbevideos schalten. Zuvor konnten nur Videos mit einer Länge von 3 Minuten und mehr monetarisiert werden.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen hat Facebook beschlossen, den Zugang zur Monetarisierung zu erweitern. In dem Bestreben, Kreative zu unterstützen, sind die Berechtigungskriterien nun leichter erreichbar. Um dem Werbepartnerprogramm von Facebook beizutreten, muss man nun einfach :

• Insgesamt 600.000 Minuten Aufrufe in den letzten 60 Tagen haben (alle Arten von Inhalten).
• Mindestens 5 veröffentlichte Videos haben, die mit den Monetarisierungsbedingungen von Facebook übereinstimmen.

Angesichts der Neuheit der Facebook -Reels verfügen wir derzeit noch nicht über genügend Erfahrung und Daten, um die besten Praktiken herauszuarbeiten. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass Facebook-Reels viele Ähnlichkeiten mit Instagram-Reels aufweisen. Es ist daher anzunehmen, dass die Plattform das Format in den kommenden Monaten stark vorantreiben wird.

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