Leitfaden für GenZ-Influencer-Marketing

Key-Takeaways

• Die GenZ beschreibt all diejenigen, die nach 1995 geboren sind. Ein Enddatum der Generation Z gibt es noch nicht.
• GenZers sind umweltbewusst, realistisch und weniger leicht zu beeindrucken. Sie bevorzugen authentische Influencer*innen, die ihren Werten und Idealen entsprechen, gegenüber Prominenten in der Werbung.
• Fünf Tipps für eine erfolgreiche Influencer-Marketingkampagne für GenZers sind: klare Werten und Missionen, Transparenz und Verantwortungsbewusstsein, Persönlichkeit und Authentizität und Gemeinschaft

Wer ist die GenZ?

Baby-Boomer, Millennials und jetzt die GenZ – im Marketing ist die Bezeichnung von Zielgruppe gemäß der Generationen Gang und Gebe. Denn immerhin beschreibt man so auch die Altersspanne, Einkaufsgewohnheiten und Nutzungsverhalten eine breiten Gruppe. Doch wer ist die GenZ?

Generation Z ist die erste Generation, die als Digital Natives bezeichnet werden kann, denn sie sind mit modernen Technologien und sozialen Medien aufgewachsen und daher extrem gerätegebunden. Daher überrascht es nicht, dass mehr als 90 % der GenZ ein Handy besitzen, weshalb sie eben auch ständig mit dem Internet verbunden und mit Freunden vernetzt sind. 75 % bestätigen, sie kommen nicht länger als acht Stunden ohne Internet aus.

Was sind die Besonderheiten der GenZ?

Das IBM Institute for Business Value (IBV) stellt nach einer Umfrage unter 15.600 GenZers im Alter von 13 bis 21 Jahre sowie Interviews mit 20 leitenden Angestellten fest, wie Marken am besten mit GenZ in Kontakt treten und deren Kaufverhalten verstehen können. Schon jetzt hat die junge Generation andere Vorlieben als ihre Vorgänger, welche Marken erkennen müssen, um von der wachsenden Verbrauchergruppe profitieren können.

Entgegen der Annahme, die GenZ würde sich am meisten durch ihre intensive Gerätenutzung von den Millennials und Boomers abheben, ist es vor allem der Realitätsbezug zur Welt, der die jungen Leute beschäftigt. Während Millennials echte Lebe- und Genussmenschen sind, beschäftigen sich GenZers mit den Auswirkungen ihres Konsums auf die Umwelt. Demnach sollten Sie die GenZ vor allem mit sozialen Inhalten ansprechen.

Wir wollen festhalten, dass die Aufmerksamkeitsspanne jedoch um 25 % kürzer ist als bei Millennials. Folglich ist es für Marken schwieriger die GenZ anzusprechen. Gleichzeitig kann die junge Generation mehr Informationen schneller verarbeiten.

Während GenZers (49 %) im Vergleich mehr Produkte online und mittels mobiler Geräte kaufen, hat ihre Kaufkraft noch nicht die der Millennials erreicht. DAs kann aber vor allem an der Tatsache liegen, dass die meisten GenZers bisher noch kein oder kaum eigenes Geld verdient haben und die Einkäufe vermutlich über die Eltern abgewickelt werden.

YouTube:

Die GenZers verbringen die meiste Zeit auf YouTube, 70 % bevorzugen die Videoplattform sogar gegenüber dem regulären Fernsehen und nutzen YouTube für die Recherche von Hausaufgaben.

Facebook:

Die meisten der Generation haben noch einen Account auf Facebook, nutzen die Plattform aber weniger und wenn dann nur als Informationsquelle. Gleichzeitig ist Facebook Messenger die wichtigste Messaging-Plattform.

Snapchat:

Wenn sich doch noch wenige Nutzer*innen der GenZ für Snapchat entscheiden, dann nur, um ungefilterte Momente mit engen Freunden zu teilen. Anders wird Snapchat kaum noch genutzt, wobei die neue App BeReal Snapchat weiter verdrängen könnte. Lesen Sie auf dem Kolsquare Blog, wie Influencer-Marketing auf BeReal funktionieren kann.

Twitter:

Der Global Web Index zeigt, dass Twitter noch in den Top 5 der sozialen Netzwerke ist, die GenZ nutzt die App jedoch fast ausschließlich, um up-to-date mit den neuesten Nachrichten zu bleiben.

Instagram und TikTok:

Die beiden Apps, wenn auch unterschiedlich, sind die beliebtesten sozialen Netzwerke der GenZ. Lesen Sie weitere Details zu Instagram und Influencer-Marketing und TikTok und Influencer-Marketing auf dem Kolsquare Blog.

So geht Influencer-Marketing für die GenZ

Wie schon angesprochen geht es der GenZ um den positiven Einfluss auf die Welt, denn 76 % sind besorgt über die Auswirkungen der Menschheit auf unseren Planeten. Nur Marken, die sich authentisch nicht nur auf den Kommerz konzentrieren, sondern sich auch allgemein um einen positiven Einfluss auf die Welt bemühen, haben überhaupt eine Chance, was gleichzeitig die größte Herausforderung für das Influencer-Marketing für die GenZ ist.

Ihre Marke sollte wirklich die Finger von „Greenwashing“ oder “Pinkwashing” haben, denn die GenZers kommen Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Schliche. Damit könnten Sie Ihrer Reputation langfristig und nachhaltig schaden, denn das Internet und damit die GenZ vergisst nicht.

Influencer*innen können diesen Durst der GenZ nach Authentizität stillen. Ihnen sind echte Menschen lieber als Prominente. Sie wollen Entscheidungen nachvollziehen können, lernen und sich inspirieren lassen.

Liz Toney, Mitbegründerin von PRZM, erklärt: „Sie sind die treibende Kraft bei den Ausgaben, stehen hinter einigen der größten Verhaltens- und Kulturveränderungen, die wir heute erleben, und treffen Entscheidungen, die uns auf Jahre hinaus beeinflussen werden.“

Fünf Strategien für GenZ-Influencer-Marketing

Gesicht zeigen ist wichtig, das haben wir ja bereits etabliert. Demnach orientieren sich Marketingstrategien für die Generation Z an klaren Werten und Missionen, an Transparenz und Verantwortungsbewusstsein, Persönlichkeit und Authentizität sowie dem Aufbau einer Community.

GenZ-Influencer-Marketing: Vertreten Sie Ihre Werte

Für welche sozialen und ökologischen Werte steht Ihre Marke? Wenn GenZers Produkte kaufen oder Services wahrnehmen achten Sie besonders darauf, dass die Werte der Marke die eigenen widerspiegeln:

• LGBTQ+-Rechte: Die Adoption von Kindern für gleichgeschlechtliche Paare unterstützen 60 % der Gen Z.
• Diversität: Ethnische und rassische Vielfalt befürworten wiederum 60 %.
• Soziale Verantwortung: 70 % der Gen Z versuchen, bei Unternehmen zu kaufen, die sie für ethisch korrekt halten.

Transparenz und Verantwortungsbewusstsein

Genau wie sich die jungen Menschen der GenZ selbst in die Verantwortung bezüglich Ihres Konsums nehmen, wollen Sie auch eine klare Positionierung der Marken und Influencer*innen, denen Sie folgen.

Oberflächlichkeit wird nicht funktionieren. Experte für die GenZ Larry Milstein erklärt: „Das Vertrauen in eine Marke ist erst an zweiter Stelle nach dem Preis, wenn es darum geht, welche Marken wir unterstützen werden. Wir haben gesehen, wie Marken gestolpert sind, weil sie sich nicht an die Standards gehalten haben, die sie kommuniziert haben.“

Wie persönlich ist Ihre Marke?

Orientieren Sie sich nicht länger an den ästhetischen und perfekt kuratierten Inhalten der Millennials, für die GenZ muss es echt sein. Sie will eine mutige, starke Stimme, die Gesicht zeigt und nicht wie ein Fähnchen im Wind die Meinung ändert.  

Während Crocs früher uncool war und in den Garten verbannt wurde, ist der Gummischuh heute absolut im Trend. Die Marke hat es mit Humor und einem gewissen Maß an Selbstironie geschafft, Gen Z anzusprechen:

Unterhalten Sie die GenZ

So wichtig soziale Verantwortung auch ist, das Leben ist nicht nur ernst und die GenZ sind jung. Deshalb kommen sie mit Schwarzmalerei nicht weit. Überzeugen Sie also mit lösungsorientierten, positiven Beiträgen, die am besten auch noch unterhalten. Nutzen Sie dafür auch TikTok Videos oder Instagram Reels, darauf spricht die GenZ besonders gut an.

Kolsquare-Tipp: Kombinieren Sie gehaltvollen und informativen Inhalt mit Unterhaltung. Wie können Sie lustige und kurzweilige Tutorials erstellen?

Pflegen Sie Ihre Community

“We’re all in this together” – GenZers wollen dazugehören. Sie wollen sich als Teil von etwas fühlen, denn nur gemeinsam schaffen wir es, die Welt nachhaltig zu verändern. Scharren Sie Markenbotschafter*innen und Follower*innen um sich und Ihre Marke, starten Sie eine Challenge, nutzen Sie CAT oder setzen Sie sich für eine gute Sache an.

Kommunizieren vor allem authentisch und persönlich. Befeuern Sie den Dialog und Austausch auf allen Kanälen und arbeiten Sie dafür mit Kreativen, Künstler*innen oder Aktivist*innen zusammen. „[Finden] Sie Menschen, von denen Sie glauben, dass sie als Botschafter dienen können, und nutzen Sie ihre Netzwerke auf eine Weise, die sich weniger gewinnorientiert und authentischer anfühlt“, so Larry.