Was bringt die Zukunft für Influencer auf Twitter?

Key-Takeaways

• Im zweiten Quartal 2022 nutzen rund 238 Millionen Menschen das Netzwerk täglich.
• Elon Musk kaufte Twitter für 44 Milliarden und ist damit der größte Einzelaktionär des Unternehmens. Er plant viele Umstrukturierungen.
• Twitter ist keine visuelle Plattform, daher müssen Marketer*innen bei Influencer-Marketingkampagnen kreativer sein.
• 41% der Nutzer*innen geben an, sie würden aufgrund eines Tweets ein Produkt kaufen oder einen Service in Anspruch nehmen.

Das Unternehmen Twitter Inc. wurde im März 2006 gegründet und ist bis heute ein Mikroblogging-Dienstleister. Sowohl Unternehmen, Prominente und Organisationen als auch Privatpersonen tümmeln sich auf der Plattform und teilen alltägliche Gedanken, politische Meinungen oder humoristische Tweets in maximal 280 Zeichen.

Mittlerweile ist Twitter eine der größten Social Media Plattformen weltweit, da im zweiten Quartal 2022 rund 238 Millionen Menschen das Netzwerk täglich nutzen. Gleichzeitig belief sich die Reichweite des Werbe Publikums allein in Deutschland auf etwa 7,75 Millionen Personen. Damit nimmt Twitter im weltweiten Ranking nach Ländern den 15. Platz ein. Zudem haben sich Influencer*innen auf Twitter eine beachtliche Followerschaft aufgebaut, während sie sich nicht so gut vermarkten konnten wie auf den Plattformen Facebook, Instagram oder TikTok.

Als öffentliches Forum für ungefilterte Meinung ranken sich auch viele Kontroversen um die Plattform, da Streitigkeiten und Debatten schon des Öfteren auf dem Microblogging-Anbieter ausbrechen.

Twitter im Chaos durch Elon Musk?

Im Herbst 2022 kaufte der südafrikanische Unternehmer und Milliardär Twitter für 44 Milliarden und ernannte sich danach selbst zum Chef. Da er sich schon kurz nach der Investition kritisch über die Beschränkungen der Meinungsfreiheit auf der Plattform äußerte, erwarten Experten*innen eine weitreichende Umstrukturierung.

Hier sind einige Beispiele zu den neuesten Nachrichten um Elon Musk nach der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ):

• Am Montag, dem 12. Dezember 2022 gab der ehemalige Leiter der Kommunikationsabteilung von Twitter in Deutschland bekannt, er würde gegen die Entlassung des Konzerns vor dem Hamburger Arbeitsgericht klagen. Musk entließ die gesamte Kommunikationsabteilung von Twitter in Deutschland als Konsequenz der Umstrukturierungen unter der neuen Führung.
• Laut der Zeitschrift “Forbes” verlor Musk seinen Titel als reichster Mensch der Welt am Mittwoch dem 7. Dezember 2022. Dies soll jedoch nur kurzzeitig sein. Der Unternehmer und Tesla-Chef hatten den Titel seit September 2021, zuvor war Amazon-Gründer Jeff Bezos der reichste Mensch der Welt gewesen. Durch die Investition in Twitter fiel das Nettovermögen Musks unter die 200 Milliarden US-Dollar Marke. Aktionäre seines Automobilunternehmens Tesla beschwerten sich, Musk würde sich stärker um das soziale Netzwerk als um die Elektroauto-Marke sorgen. Demnach ist die Tesla-Aktie seit der Interessensbegründung von Musk an Twitter um 47% gesunken.
• Anfang Dezember, genauer gesagt am Dienstag, dem 6. Dezember 2022, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters über die Untersuchung der amerikanischen Bundesbehörden zu mutmaßlichen Verstößen seines Unternehmens Neuralink gegen die amerikanischen Vorschriften zur Wohlfahrt von Versuchstieren. Angeblich habe das Unternehmen seit 2018 etwa 1500 Tiere, darunter Schafe, Schweine und Affen, getötet. Musk äußerte sich bisher noch nicht zu den Vorwürfen.

Das ist der aktuelle Status von Influencer-Marketing auf Twitter

Wenn Marketer*innen eine Influencer-Marketingkampagne planen, denken sie zuerst an Instagram, Youtube, Facebook oder TikTok. 93% nutzen Instagram, 68% Tiktok und Facebook und 48% YouTube. Nur 32% denken für Influencer-Marketing an Twitter, so Hootsuite. Doch nur weil die Plattform weniger beliebt ist, heißt es nicht, dass sie weniger geeignet ist, denn 41% der Twitter-Nutzer*innen würden aufgrund eines Tweets einen Kauf tätigen, so das Digital Marketing Institut. Folglich haben auch Influencer*innen auf Twitter die Macht, das Verbraucherverhalten zu beeinflussen und Verkäufe zu generieren.

Der Grund für die 32% ist wohl das spezifische Inhaltsformat auf Twitter. Während Videos die soziale Welt revolutionieren, unterstützt Twitter zwar Videos und Bilder, trotzdem ist die Plattform textbasiert. Gleichzeitig ist Influencer-Marketing hauptsächlich visuell, weshalb Instagram, YouTube, Facebook und TikTok beliebter sind für die Zusammenarbeit von Marken mit Influencer*innen.

Natürlich hat auch Twitter das Potenzial von Influencer-Marketing erkannt und sich in den letzten Jahren einige Features veröffentlicht, um Marketing auf der Plattform attraktiv für Marken zu machen. Es ist jedoch schwierig auf Twitter für Marken mit Influencer*innen in Kontakt zu kommen, da das Influencer-Ökosystem weniger ausgebaut ist als auf Instagram oder YouTube.

Influencer*innen auf Twitter sind vor allem humoristisch und haben einzigartigen persönlichen Stil. Wenn Witz und Wortgewandtheit etwas ist, womit Sie Ihre Marke in Verbindung bringen möchten, sollten Sie dennoch über Influencer-Marketing auf dem sozialen Netzwerk nachdenken. Ähnlich wie auf anderen Netzwerken jedoch gibt es sowohl Mikro-Influencer*innen und Makro-Influnecer*innen, die auch Social-Media Promis genannt werden können und Millionen von Follower*innen haben.

-> Der Aufstieg der Nano-Influencer

Haben Sie Twitter denn schon einmal als Plattform für Ihre Influencer-Marketingkampagne genutzt? Ihr Stil sollte dabei genau definiert sein. Wenn Sie das schaffen, dann können Sie mit Influencer-Marketing sehr erfolgreich sein auf Twitter.

Ist Gaming die Zukunft für Influencer-Marketing auf Twitter?

Mit 2,4 Milliarden Tweets über Videospiele sind diese ein wichtiges Thema auf Twitter. Im Interview mit der Washington Post sagte der Global Head of Gaming Partnerships Rishi Chadha: „Wenn die Leute an Spiele denken, denken sie an die Twitches der Welt, die YouTubes der Welt. Aber man darf nicht vergessen, was Twitter macht. Twitter ist die Heimat der Konversation, in der Stille.”

Besonders für Gaming-Influencer*innen ist Twitter attraktiv. Sie Twitter über ihre Lieblingsspiele, teilen Memes oder kommentieren Neuerungen von Videospielen. Auf Twitter findet sich also ein großes Publikum, dass an dieser Nische interessiert ist und i Influencer*innen versuchen, ihren Content zu monetarisieren, mit unterschiedlichem Erfolg. Zum Beispiel geht es während großen Gaming-Events wild her und Nutzer*innen und Influencer*innen veröffentlichen ihre Live-Reaktionen.

Mit dem Ziel, Kosten zu senken entließ Musk Mitarbeiter*innen in den Bereichen Marketing, Content-Moderation und anderen Abteilungen, die laut dem Millionäre „weniger wichtig wären”. Auch die Marketingabteilung von Twitter Gaming musste gehen, Cadha dagegen behielt seinen Job. Teams wie Partnerschaften und Vertrieb, also die, die Umsatz generieren, blieben größtenteils unberührt.