Wie können Amazon-Influencer*innen helfen, online mehr zu verkaufen?

Key-Takeaways

• Eine Preisanalyse des E-Commerce-Dienstleisters Remazing für das Handelsblatt auf dem Amazon Marketplace zeigt, dass die Preisentwicklung im Online-Handel deutlich unter der allgemeinen Inflationsentwicklung liegt.
• Amazon hat ein Influencer-Programm entwickelt, um Social-Media-Influencer*innen zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Online-Präsenz zu monetarisieren. Influencer*innen können Amazon-Produkte bei ihren Follower*innen bewerben und erhalten Provisionen für qualifizierte Käufe.
• Um einen Amazon Influencer*in Account zu erhalten, müssen Influencer*innen sich bewerben und bestimmte Zulassungskriterien erfüllen, wie eine bestimmte Followerzahl, qualitativ hochwertigen Inhalt und Relevanz für die Produktkategorien von Amazon. Nach der Aufnahme erhalten sie Zugang zu einem personalisierten Amazon-Shop und ein verifiziertes Profil.

Während die Preise im Einzelhandel steigen, bleibt der Olinehandel stabil, so das Ergebnis einer Preisanalyse des E-Commerce-Dienstleisters Remazing für das Handelsblatt auf dem Amazon Marketplace. Im Handelsblatt sagte Remazing-Mitgründer Emil Beck auch: „Unsere Analyse hat gezeigt, dass die Preisentwicklung auf dem Amazon Marketplace deutlich unter der allgemeinen Inflationsentwicklung lag, es sind fast keine Auswirkungen der Inflation spürbar.“ Anscheinend waren die Analyst*innen selbst überrascht, dass die Preise nahezu konstant geblieben sind. Ein Grund mehr, über seine E-Commerce-Strategie nachzudenken, oder nicht?

Was ist Einfluss auf Amazon und wie bekommt man einen Amazon Influencer*in Account?

Amazon-Influencer*innen sind, wie auf allen anderen Plattformen Personen, die sich auf beliebten Social-Media-Plattformen wie TikTok, Instagram, Facebook und Twitter eine große Community aufgebaut haben. auch bei Amazon gibt es natürlich verschiedene Nischen, die von Beauty und Mode bis zu Tech oder Deko reichen.

Um Influence auf dem Marketplace zu fördern, hat Amazon ein eigenes Influencer-Programm entwickelt. Diese Initiative ermöglicht es Influencer*innen, ihre Online-Präsenz zu monetarisieren, indem sie Amazon-Produkte bei ihren Follower*innen bewerben. Ähnlich wie das traditionelle Amazon Associates-Programm ist das Influencer-Programm speziell auf Social-Media-Influencer*innen zugeschnitten und bietet euch Tools und Funktionen, um Produkte effektiv zu bewerben und Provisionen zu verdienen.

Nicht jede*r KOL kann bei dem Programm mitmachen: Influencer*innen müssen sich bewerben und bestimmte Zulassungskriterien erfüllen. Amazon prüft Bewerbungen dann anhand von Faktoren wie der Followerzahl, der Qualität des Inhalts und der Relevanz für die Produktkategorien von Amazon. Nach der Aufnahme in das Programm haben Influencer*innen Zugang zu einem personalisierten Amazon-Shop mit einer kuratierten Auswahl empfohlener Produkte und bekommen ein verifiziertes Profil. Dieser öffentliche Account zeigt euren Namen, eine kurzen Biographie, die Links zu den sozialen Medien, Updates und Veröffentlichungen von Amazon und aktuelle Inhalte.

Vorteile des Amazon Influencer-Programm: Wie viel verdient man als Amazon Partner*in?

Durch die Teilnahme am Programm erhalten Influencer*innen Zugang zu einem personalisierten Storefront (dazu gleich noch mehr) auf Amazon, wo sie ihre Lieblingsprodukte zeigen können. Diese Storefront fungiert als digitales Schaufenster und ermöglicht es KOLs, ihre Produktempfehlungen optisch ansprechend und benutzerfreundlich zu teilen. Dafür können Influencer*innen Produkte aus dem umfangreichen Amazon-Katalog wählen und in thematischen Listen organisieren, sodass ihre Follower*innen die von ihnen empfohlenen Artikel leichter entdecken und kaufen können.

Durch das Amazon Influencer-Programm haben Influencer*innen die Möglichkeit, ihre Empfehlungen zu monetarisieren. KOLs bekommen eine Provision für qualifizierte Käufe, die ihre Follower*innen über ihre Storefronts tätigen. Diese Provisionsstruktur dient als Motivationsfaktor, hochwertige Inhalte zu erstellen und effektiv mit ihrem Publikum zu interagieren. Generell hängt die Bezahlung der Amazon-Influencer*innen stark von der Branche und den Produkten ab, wobei Amazon eine Empfehlungsvergütung pro Produktkategorie bietet.

So führen Sie eine E-Commerce-Affiliate-Kampagne mit Influencer*innen in 5 einfachen Schritten durch!

Ein weiterer Vorteil ist die einfache Integration des Amazon Influencer-Programms in die bestehenden Social-Media-Plattformen der Influencer*innen. Sie können ihren Store auf Amazon in ihren Profilen verlinken, in ihren Inhalten oder in ihren Bildunterschriften teilen und so ihren Follower*innen nahelegen, die empfohlenen Produkte zu erkunden und zu kaufen. Diese Integration verbessert das Benutzererlebnis, indem sie einen nahtlosen Übergang von den Inhalten der KOL zur Amazon-Plattform ermöglicht und so ein reibungsloses Einkaufserlebnis fördert.

Um Influencer*innen weiter zu stärken, bietet Amazon zuverlässige Analysen und Erkenntnisse, wie Klicks, Conversions und Einnahmen, womit ihr die Wirksamkeit ihrer Empfehlungen verfolgen könnt. Dieser datengesteuerte Ansatz ermöglicht es Influencer*innen, fundierte Entscheidungen über die von ihnen beworbenen Produkte zu treffen und ihre Inhalte so anzupassen, dass sie bei ihren Follower*innen besser ankommen.

Das Amazon Influencer-Programm hat die Influencer-Marketinglandschaft insofern revolutioniert, indem es Influencer*innen eine Plattform bietet, auf der sie ihren Einfluss monetarisieren und ihre Follower*innen mit einer Vielzahl von Produkten verbinden können. Durch die Zusammenstellung personalisierter Storefronts, die Nutzung ihrer Authentizität und die Förderung von Conversions können sie zu einflussreichen Markenbotschafter*innen innerhalb des Amazon-Ökosystems geworden.

So findet ihr alle Amazon-KOL - von Fashion bis Associate Influencer*innen

Bei der Suche nach den besten Amazon-Influencer*innen für die Zusammenarbeit ist es wichtig, konkrete Fragen zu stellen, um eine erfolgreiche Partnerschaft sicherzustellen. Überlegt euch zunächst, ob die KOLs denn gut zu euren Produkten, euren Services und eurer Markenidentität passen, da die Ausrichtung auf eure Marke und Zielgruppe von entscheidender Bedeutung ist. Bewertet so, ob ihre Leistungsdaten mit euren PPC-Kampagnenzielen und der gesamten Amazon-SEO-Strategie übereinstimmen.

Sucht Influencer*innen mit einer engagierten Community, aber fragt auch nach Daten, die ihr Engagement belegen. Es ist auch wichtig zu ermitteln, ob sie innerhalb eures Budgets arbeiten können, sich nach ihren aktuellen Markenkooperationen zu erkundigen und zu erfahren, was sie aus diesen Erfahrungen gelernt haben. Informiert euch außerdem darüber, wie gesponserte Beiträge offengelegt werden, um Transparenz zu gewährleisten. Wie im supranationalen Rahmen der EU und dem nationalen Gesetz der Bundesrepublik festgelegt, haben Creator*innen bei Kooperation oder bezahlter Werbung die sogenannte Kennzeichnungspflicht bei gesponserten Beiträgen.

Wenn eure gewünschten Influencer*innen nicht Teil des Programms sind, ermutigt sie einfach, sich anzumelden, da es für ihn verschiedene Möglichkeiten gibt, die Fangemeinde durch die Werbung für Amazon-Produkte zu monetarisieren.

Die Amazon Stores der Influencer*innen: so erstellt ihr eine Storefront

Die Amazon-Storefront ist eine großartige Möglichkeit, eure Marke vorzustellen, euren Follower*innen Produkte zu präsentieren und den Kund*innen ein individuelles Einkaufserlebnis zu bieten. Im folgenden erklären wir kurz, wie ihr euren Shop oder Influencer-Seite einrichtet.

1. Berechtigung: Klar, um eine Amazon-Storefront zu erstellen, müsst ihr ein registrierte*r Amazon-Verkäufer*in oder verifizierte*r Amazon-Influencer*in mit einem professionellen Verkaufstarif sein.
2. Markenregistrierung: Wenn ihr eine verbesserte Marken-Storefront für eure Marke erstellen möchtet, solltet ihr euch für das Markenregistrierungsprogramm von Amazon anmelden. Dadurch erhaltet ihr zusätzliche Funktionen und Anpassungsoptionen, um eure Storefront aufzuwerten.
3. Zugriff auf Store Builder: Sobald ihr berechtigt seid, meldet euch bei eurem Amazon Seller Central-Konto an. Wählt im Menü „Stores“ und klickt dann auf „Stores verwalten“. Hier können ihr auf das Store Builder-Tool zugreifen, um eure Storefront zu erstellen und anzupassen.
4. Storefront-Einrichtung: Wählt einen Namen für eure Storefront , der Ihre Marke repräsentiert und für Kund*innen einprägsam ist. KOL können für ihre Influencer-Seite auf Amazon selbstverständlich ihren eigenen Namen nehmen. Ladet ein Logo oder Profilbild hoch, um die Storefront optisch ansprechend zu gestalten. Achtet insgesamt einfach auf euren Brand Hub (Marke oder KOL).
5. Kategorieseiten: Organisiert eure Produkte in relevanten Kategorieseiten, um Follower*innen die Navigation zu erleichtern. Die Kategorien sollten logisch sein und mit eurer Nische korrespondieren. Auch interessant: TikTok-Inhaltskategorien: Diese sind relevant für Influencer-Marketingkampagnen
6. Produktplatzierung: Ordnet eure Produkte strategisch auf jeder Kategorieseite, ihr könnt dabei Bestseller oder Neuheiten hervorheben, um die Aufmerksamkeit der Follower*innen zu bekommen. Wie auf anderen sozialen Netzwerken ist „Quality Key“, macht also hochwertige Produktbilder, arbeitet an euren Produktbeschreibungen und geht sorgfältig mit den Kundenrezensionen um.
7. Marken-Storytelling: Nutzt die Storefront auch, um die Geschichte eurer Marke zu erzählen und Follower*innen anzusprechen. Unter „About Us“ könnt ihr eure Mission, Werte und Alleinstellungsmerkmale betonen.
8. SEO-Optimierung: Optimiert die Amazon-Storefront für Suchmaschinen, wie ihr auch eure Website optimiert. Die Titel und die Beschreibungen der Produkte sollten relevante Schlüsselwörter enthalten, da das die Sichtbarkeit auf Amazon verbessert und organischen Traffic anzieht.
9. Storefront-Werbung: Vernetzt eure Amazon-Storefront mit anderen Accounts, um eure Sichtbarkeit zu erhöhen und das beste herauszuholen.
10. Regelmäßige Updates: Haltet eure Storefront auf dem neuesten Stand, indem ihr neue Produkte hinzufügt, Inhalte aktualisiert und auf Kundenbewertungen reagiert. Analysiert regelmäßig Storefront-Kennzahlen und Kundenfeedback, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und das Einkaufserlebnis für eure Follower*innen zu optimieren.

Wie bekommt man einen Amazon Affiliate Link?

Um Provisionen über das Amazon Associates-Programm zu verdienen, muss man sich zunächst ein Konto erstellen und/oder anmelden. Gebt so viel Infos an wie möglich: Details zu eurer Website oder mobilen App, eure bevorzugte Store-ID und eure Profilinformationen.

Nach Abschluss der Erstregistrierung werdet ihr aufgefordert, eure Zahlungs- und Steuerinformationen einzugeben. Dies ist notwendig, damit Amazon Ihre Affiliate-Provisionen verarbeiten und auszahlen kann. Sobald der Antrag genehmigt wurde, kann man mit der Generierung von Affiliate-Links beginnen. Amazon bietet verschiedene Arten von Affiliate-Links an, beispielsweise Textlinks, Bildlinks oder Produkt-Widgets. Wählt die Links anhand der Produkte, die ihr bewerbt oder bewerben lasst oder generiert benutzerdefinierte Links für bestimmte Seiten bei Amazon.

Es ist auch möglich, den Affiliate-Link anzupassen, um ihn benutzerfreundlicher oder nachverfolgbarer zu machen. Amazon bietet Optionen zum Kürzen des Links, zum Hinzufügen von Tracking-IDs oder zum Anpassen des Linktexts.

Der Aufstieg von Amazon: vom Bookstore zu Amazon Affiliate-Influencer*innen

Amazon hat seit seiner Gründung im Jahr 1994 einen bemerkenswerten Aufstieg erlebt. Was als Online-Buchladen von Gründer Jeff Bezos begann, hat sich zu einem der größten und einflussreichsten E-Commerce-Unternehmen der Welt entwickelt, das eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen anbietet. Wie viele moderne Erfolgsgeschichten startete auch Bezos sein Business von seiner Garage in Seattle aus. Das Unternehmen erlangte schnell Aufmerksamkeit aufgrund seiner großen Auswahl und wettbewerbsfähigen Preise sowie seines Fokus auf Kundenzufriedenheit und Komfort.

Nachdem Amazon sich als erfolgreicher Bookshop etabliert hatte, erweiterte die Website sein Angebot um verschiedene andere Produkte wie Elektronik, Kleidung, Haushaltswaren und mehr. Ziel des Unternehmens war es, der „Alles-Allein-Shop“ zu sein und den Kund*innen einen One-Stop-Shop für ihre Bedürfnisse zu bieten. Amazon hat konsequent auf technologische Fortschritte gesetzt, um seine Abläufe und das Kundenerlebnis zu verbessern. Insbesondere leistete das Unternehmen Pionierarbeit bei E-Commerce-Praktiken wie One-Click-Kauf, Kundenrezensionen und personalisierten Empfehlungen, die zu Branchenstandards geworden sind.

Im Jahr 2006 startete Amazon AWS, seine Cloud-Computing-Abteilung, die sich zu einem wichtigen Faktor für den Erfolg des Unternehmens entwickelt hat. AWS stellt Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt skalierbare und zuverlässige Cloud-Infrastruktur und -Dienste bereit und generiert so erhebliche Einnahmen für Amazon. Ein Jahr zuvor führte Amazon sein Prime-Mitgliedschaftsprogramm ein, das Abonnent*innen Vorteile wie kostenlosen zweitägigen Versand, Streaming-Dienste und exklusive Angebote bietet. Prime hat maßgeblich dazu beigetragen, die Kundenbindung zu stärken und den Umsatz anzukurbeln. Darüber hinaus investierte Amazon stark in den Aufbau eines umfangreichen Fulfillment-Netzwerks, einschließlich Lagerhäusern und Vertriebszentren, um eine schnelle und effiziente Lieferung zu ermöglichen, wobei das Unternehmen in Januar 2023 erstmals bekannt gab, einen Lagerstandort in Deutschland zu schließen, so die Tagesschau.

Im Laufe der Jahre hat Amazon strategische Akquisitionen getätigt, um seine Reichweite und sein Angebot zu erweitern. Insbesondere die Übernahme von Unternehmen wie Zappos (Online-Schuhhändler) oder Whole Foods Market (Lebensmittelkette) hat es Amazon ermöglicht, neue Märkte zu erschließen und seinen bestehenden Kundenstamm zu nutzen. Das Marktplatzmodell von Amazon war ausschlaggebend für sein Wachstum. Es ermöglicht Drittanbietern, Produkte auf der Amazon-Plattform anzubieten und zu verkaufen, wodurch die verfügbare Produktauswahl erheblich erweitert wird. Heutzutage erfolgt der Großteil der Verkäufe auf Amazon über Drittanbieter und wird unter anderem durch Influencer*innen angekurbelt.

Amazon hat immer wieder Grenzen überschritten und traditionelle Branchen revolutioniert. Z.B. krempelte auch die Einführung des Kindle-E-Readers die Verlagsbranche um, während sein Vorstoß in die Streaming-Medien mit Amazon Prime Video andere Player wie Netflix vor eine gewaltige Herausforderung stellte. Der Konzern agiert dabei auch schon lange weltweit und passt seine Angebote und deren Präsentation an unterschiedlichen Kundenpräferenzen und lokalen Marktbedingungen an.

Zusätzlich zu dem Kerngeschäft E-Commerce ist Amazon in verschiedene andere Sektoren vorgedrungen, darunter Unterhaltung (Amazon Studios), Smart-Home-Geräte (Amazon Echo und Alexa) und Gesundheitswesen (Übernahme von PillPack). Mit einem Markenwert von 705,65 Milliarden US-Dollar gilt Amazon heute als eines der wertvollsten Unternehmen der Welt mit erheblichem Einfluss auf die Einzelhandels- und E-Commerce-Landschaft.